Da geht noch was

Kinostart: 12.09.13
VÖ-Datum: 13.02.14
2013
Filmplakat: Da geht noch was

FBW-Pressetext

Eine Bilderbuch-Familie, ein neues Haus in Planung, die Koffer für den Erholungsurlaub sind gepackt: Für Conrad läuft alles bestens. Doch als seine Mutter ihm verkündet, sie hätte sich von seinem Vater getrennt und ihn mit einem Botengang ins gemeinsame Haus schickt, wird Conrad vor ganz neue Probleme gestellt. Denn mit seinem Vater Carl kam Conrad noch nie besonders gut klar. Zusammen mit seinem Sohn Jonas will er daher nur kurz vorbeischauen und auch gleich wieder gehen. Doch dann stürzt Carl unglücklich und Conrad muss sich, ob er will oder nicht, um seinen invaliden Vater kümmern und gleichzeitig hinterfragen, ob sein erwachsenes Bilderbuch-Familienleben auch der Wirklichkeit standhalten kann. Der Titel der tragischen Komödie von Holger Haase ist Programm und Hoffnung zugleich. Denn bei all den Problemen, den Konflikten und den ungleichen Charakteren hofft der Zuschauer immer, dass in der dysfunktionalen Familie doch noch etwas möglich ist. Getragen wird der Film von seinen wunderbaren und gut gewählten Darstellern, allen voran Florian David Fitz als Conrad und Henry Hübchen als kantiger und grummeliger Dickschädel, der in seinem hohen Alter noch viel lernen muss über die Liebe zu seiner Familie. Amüsante Generationenkonflikte und kleine pointierte Kabbeleien verstecken jedoch nicht die Tragik und Tiefe der Geschichte, die beiläufig leicht erzählt wird. Von jung bis alt – ein gut gemachter Unterhaltungsfilm für die ganze Familie.

Filminfos

Gattung:Spielfilm; Tragikomödie
Regie:Holger Haase
Darsteller:Florian David Fitz; Henry Hübchen; Leslie Malton; Marius Haas; Thekla Reuten; Jamie Bick; Felix von Manteuffel
Drehbuch:Florian David Fitz; Jens-Frederik Otto
Kamera:Gerhard Schirlo
Schnitt:Ueli Christen
Musik:Andy Groll
Webseite:dagehtnochwas.de;
Weblinks:; ;
Länge:101 Minuten
Kinostart:12.09.2013
VÖ-Datum:13.02.2014
Verleih:Constantin Film Verleih GmbH
Produktion: Olga Film GmbH
FSK:6
Förderer:FFA; BKM; FFF Bayern; DFFF

Jury-Begründung

Prädikat wertvoll

Dieser Film holt sein Publikum zuhause ab, denn Probleme mit den Eltern und dem anderen Geschlecht hat wohl jeder. Der Protagonist Conrad mag sich zwar eine Bilderbuchbeziehung aufgebaut haben, aber die mangelnde Anerkennung durch seinen Vater nagt an seinem Selbstbewusstsein, und so besucht er seine Eltern nur widerwillig. Henry Hübchen spielt den mürrischen Patriarchen Carl mit solch einer galligen Boshaftigkeit, dass man gut verstehen kann, wenn sich dessen Frau Helene nach 40 Jahren Ehe von ihm trennt. Eine ganze Weile lang besteht die Dramaturgie der Komödie darin, dass Carl gedemütigt wird, stürzt, sich verletzt und auf eine Art und Weise leidet, die nicht nur klammheimliche Schadenfreude beim Publikum auslöst. Komisch ist auch, wie Conrad immer wieder versucht, dem Vater zu entfliehen und seiner Frau in den Urlaub nachzureisen. In letzter Sekunde, einmal sogar schon auf dem Flughafen, kommt dann wieder ein herber Schlag für Carl, der es dem guten Sohn unmöglich macht, seinen Vater im Stich zu lassen. Es gibt ein paar witzige Einfälle wie die „Flüsterschubladen“, aber Holder Haase hat nicht nur auf die Lacher hin inszeniert. Die Konflikte in der Familie werden hier durchaus ernsthaft behandelt, und sie dabei gleich in drei Generationen durchdekliniert, denn auch der Enkel Jonas hat es nicht leicht bei seiner aufkeimenden Beziehung zu einem Mädchen aus der Nachbarschaft. Auch wenn es oft turbulent zugeht wie etwa bei einer Schlägerei auf einem Busbahnhof wird das Familiendrama dadurch nicht unglaubwürdig. DA GEHT NOCH WAS ist als Unterhaltungsfilm intelligent konstruiert und funktioniert auch deswegen so gut, weil die Schauspieler ohne Ausnahme gut besetzt sind und inspiriert spielen.