Claudiu & the Fish
FBW-Pressetext
Claudiu arbeitet im Supermarkt in der Frischfischabteilung. Direkt vor ihm steht ein großes Aquarium. Doch die Fische, die sich darin tummeln, haben es nicht wirklich bequem. Zu wenig Platz, kein frisches Wasser. Als eines Tages dann ein Fisch sogar anfängt zu husten, geht Claudiu zur Geschäftsleitung und fordert bessere Bedingungen für die schwimmende Ware. Der Chef jedoch schickt Claudiu weg und wirft ihm vor, den Verstand verloren zu haben. Zeit für drastische Maßnahmen also. Und einen kleinen Stromausfall. Ohne große Dialoge kommt diese Geschichte von Andrei Tanase aus, die vom Schicksal eines einsamen Kämpfers für die Rechte der Tiere erzählt. Die Story ist stringent und flüssig erzählt, von Anfang bis Ende spannend und überrascht immer wieder mit kleinen Wendungen. Ob Claudius Mühen am Ende belohnt werden, lässt der Film offen, doch man wünscht es ihm und dem Fisch sehr. Denn wenn jeder ein wenig wie Claudiu wäre, könnte die Welt ein wenig besser sein. Und am Ende scheint die Abendsonne am Horizont. Eine wichtige Botschaft, filmisch schön verpackt.Filminfos
Gattung: | Drama; Komödie; Coming-of-Age; Kurzfilm |
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Regie: | Andrei Tanase |
Darsteller: | Paul Ipate; Andrei Mateiu |
Drehbuch: | Andrei Tanase |
Kamera: | Barbu Balasoiu |
Schnitt: | Andrei Balasoiu |
Musik: | Ludwig Berger |
Länge: | 14 Minuten |
Produktion: | Deutsche Exotik Filmproduktion GmbH Philipp Dettmer, Libra Film; arte/ZDF; |
Jury-Begründung
Ein junger Mann arbeitet lustlos an der Fischtheke einer großen Supermarktkette. Als er einen Fisch für einen Kunden schlachten muss, hört er das Tier zu seinem Erstaunen husten. Schnell wirft er den Fisch zurück ins Aquarium, was die Kunden überrascht und seinen Chef erzürnt. Den Supermarkt verlassend startet er nun die Aktion, mit der er triumphieren will: Ein kurzes Telefonat von einem öffentlichen Apparat und schon rückt die Polizei ein, um die angebliche Bombe zu entschärfen. Doch Claudius Aktion war zu überhastet. Durch den Alarm wurde der gesamte Strom ausgeschaltet. Verzweifelt versucht er die noch lebenden Fische zu retten.CLAUDIU & THE FISH reiht sich in die Filme der letzten Jahre ein, die den Umgang des Menschen mit Nahrungsmitteln thematisieren. Zusätzlich wird aber auch gezeigt, dass Übereifer nicht immer auch zielführend sein muss. Die Form des Kurzfilms ist für die hier erzählte Geschichte sehr gut geeignet. Dramaturgisch weist der Film keine Schwächen auf. Die Bilder sind nüchtern und eher realistisch gehalten. Im Scope-Format gedreht, wird vor allem im Supermarkt eine kalte und unpersönliche Atmosphäre geschaffen, die an Filme von Bruno Dumont erinnert. Der kurze fantastische Moment mit dem Fisch stellt einen scharfen und sehr reizvollen Kontrast zum restlichen Realismus des Films dar.