FBW-Pressetext
Zwei Feuerwehrmänner als vorgeblich schwules Paar in einer Komödie der Irrungen und Wirrungen, politisch inkorrekt, mit Witzen am Rande des Feuermelders, aber dann immer gerade noch in der Kurve. Viele Klischees werden mit derart herzerfrischender Ironie und burlesker Komik bedient, dass der schräge Humor selbst Humorlose entwaffnen kann. Und dann ist es einfach eine schöne Geschichte über Freundschaft – unter Männern.Filminfos
Gattung: | Komödie; Spielfilm |
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Regie: | Dennis Dugan |
Darsteller: | Dan Aykroyd; Jessica Biel; Adam Sandler; Kevin James |
Drehbuch: | Alexander Payne; Barry Fanaro |
Länge: | 115 Minuten |
Kinostart: | 27.09.2007 |
Verleih: | Universal |
Produktion: | Universal Pictures International Germany GmbH, Shady Acres Entertainment; Happy Madison Prod.; Relativity Media; |
FSK: | 12 |
Jury-Begründung
Chuck und Larry, beides Feuerwehrmänner in New York, sind das, was man als „Buddies“ bezeichnet: wirklich gute Freunde. Diese Freundschaft hat sich schon in zahlreichen Krisen bewährt. Larry rettet Chuck bei einem der Einsätze das Leben, der nun in Larrys Schuld steht. Und die treibt Larry, Witwer, Vater von zwei Kindern und ein wenig schwergewichtig, eines Tages auf ungewöhnliche Weise ein. Chuck soll ihm aus einer finanziellen Patsche helfen – und damit beginnt die merkwürdige Geschichte der Verstrickung der zwei Freunde. Aus Gründen des Pensionsanspruches für seine Kinder verlangt Larry, dass sein Freund mit ihm zusammenzieht und ihn schließlich sogar heiratet, damit der Staat Larrys illegaler „Lebensgemeinschaft“ nicht auf die Schliche kommt.Das ist die Ausgangssituation für eine Komödie der Irrungen und Wirrungen, in die Regisseur Dennis Dugan und die Drehbuch-Autoren eine Fülle von Problemen gestopft haben. Da geht es um die Situation von Schwulen und von Frauen in einer weitgehend von Männern dominierten Gesellschaft, um Freundschaft, um eheliche Tugenden wie Treue, Vertrauen und Integrität, um Kinder, die ihre eigene Sexualität entdecken müssen, und natürlich um Liebe. Politisch korrekt kann man den Film nicht gerade nennen, was manchmal zu überzogenen Witzen auf Kosten von Minderheiten führt und dazu noch ein Frauenbild liefert, das zumindest streckenweise gewöhnungsbedürftig erscheint.
Dennoch werden viele der Klischees, an denen hier kein Mangel herrscht, mit so viel herzerfrischender Ironie und burlesker Komik bedient, dass letztlich keine dieser Gruppen vorgeführt wird – weder die Schwulen noch die Frauen. Denn wer diese Darstellung von homosexuellen Lebensgewohnheiten oder weiblicher Verführbarkeit ernst nimmt, versteht den schrägen Humor des Films nicht.
Immerhin gibt es aber auch ernstere Momente in all dem Gefühlschaos: Das sind Reflexionen über den Wert von Freundschaft, über den Sinn von Beziehungen und von Vertrauen und über das Thema Verlust und Trauer. In diesen Szenen sind die Dialoge durchaus stimmig und lenken die Handlung vom Slapstick in ruhigere Fahrwasser, in denen vor allem Adam Sandler als Chuck und Kevin James als Larry zeigen dürfen, dass jede Komödie, und sei sie noch so schrill, auch ihre melancholische Kehrseite hat – sie tragisch zu nennen, wäre allerdings etwas zu hoch gegriffen.