Birthday

Jury-Begründung

Prädikat wertvoll

Ende eines Arbeitstages in Lodz: Der Schaffner einer Straßenbahn schließt seinen Kommandostand ab und geht nach Hause. Es ist wieder die Geburtstagsnacht seines Sohnes. Heimlich stellt er ein kleines Fahrrad vor der Wohnungstür seiner Familie ab, die er verloren hat. In Erinnerungs-Fragmenten kommen die Ereignisse in der Nacht vor einigen Jahren wieder hoch.

Kunstfertig verwebt Andrzej Król die beiden Erzählebenen, was dem Zuschauer den Einstieg in die Geschichte aber nicht gerade leicht macht. Nicht immer sind die Zeitsprünge für den Zuschauer nachvollziehbar.

In der Tradition der experimentellen polnischen Filmschule vertraut der Regisseur seiner Bildsprache und verzichtet auf Dialoge. Die Verfremdung der Bilder in der Vergangenheit sind auch Ausdruck des damaligen Seelenzustandes des Protagonisten.

Die triste Nachtatmosphäre in der alten Stadt, atmosphärisch dicht und brillant erfasst von einer hervorragenden Kamera, ist auch Ausdruck von Einsamkeit und Verlust, wie auch Ort von Alkohol und Gewalt .

Ein gelungenes Werk, das die Jury einstimmig mit dem Prädikat wertvoll auszeichnet.