BIRD

1987

Jurybegründung

Dieser Film ist dem Jazzmusiker Charlie Parker gewidmet, dem "Magier des Saxophones", dessen Leben 1955 - mit 35 Jahren - zu einem frühen Ende kommen sollte, brillant dargestellt von Forest Whitaker. Ausgehend von seinen Kompositionen, vielen voll durchgespielten Solostücken, wird dieser ungewöhnliche Lebenslauf liebevoll vor allem in seinen Verstrickungen mit anderen Musikerschicksalen in einem Amerika nachgezeichnet, dessen harter Geschäftssinn gerade eigenwilligen Künstlerpersönlichkeiten von schwarzer Herkunft mit Unerbittlichkeit zu begegnen wusste. Originalbänder aus "Bird" Parkers Zeit wurden technisch so sensibel bearbeitet, dass sie von Stimmen heutiger Musiker begleitet werden können.



Parkers vierte Frau, Chan Richardson, hat dem Regisseur Clint Eastwood offensichtlich die Augen für entscheidende "Knotenpunkte" im Leben dieses virtuosen, vitalen Künstlers geöffnet - in ihren immer wieder schwierigen Beziehungen zu ihm mit hoher Einfühlungskraft von Diane Venora verkörpert. Mit bestechender, unaufdringlicher Persönlichkeit wird auch Birds weißer Partner, der jüngere Red Rodney, durch Michael Zelniker in das nacherzählende Personenspiel gebracht. In den Beziehungen zwischen diesen beiden wird zugleich beängstigend einsehbar, welches zerstörende, aber eben auch weitermotivierende Gewicht der Rauschgiftkonsum in dem Milieu genialer, schöpferisch zerrissener Menschen gewinnen konnte.



Mit einer Vorführzeit von über 160 Minuten dürfte es ein solcher Film schwerer als andere haben, sein Publikum zu finden - dieses aber wird ein Kunstwerk kennenlernen, das nicht zuletzt mit seiner zeitgenössischen Einrichtung und emotionalen Bildervitalitäten die Zuwendung des leidenschaftlich Interessierten honoriert.

Prädikat besonders wertvoll

Filminfos

Gattung:Spielfilm
Regie:Clint Eastwood
Darsteller:Forest Whitaker; Diane Venora
Drehbuch:Joel Oliansky
Kamera:Jack N. Green
Schnitt:Joel Cox
Musik:Lennie Niehaus
Länge:161 Minuten
Produktion:

Jury-Begründung

Prädikat besonders wertvoll

Dieser Film ist dem Jazzmusiker Charlie Parker gewidmet, dem "Magier des Saxophones", dessen Leben 1955 - mit 35 Jahren - zu einem frühen Ende kommen sollte, brillant dargestellt von Forest Whitaker. Ausgehend von seinen Kompositionen, vielen voll durchgespielten Solostücken, wird dieser ungewöhnliche Lebenslauf liebevoll vor allem in seinen Verstrickungen mit anderen Musikerschicksalen in einem Amerika nachgezeichnet, dessen harter Geschäftssinn gerade eigenwilligen Künstlerpersönlichkeiten von schwarzer Herkunft mit Unerbittlichkeit zu begegnen wusste. Originalbänder aus "Bird" Parkers Zeit wurden technisch so sensibel bearbeitet, dass sie von Stimmen heutiger Musiker begleitet werden können.

Parkers vierte Frau, Chan Richardson, hat dem Regisseur Clint Eastwood offensichtlich die Augen für entscheidende "Knotenpunkte" im Leben dieses virtuosen, vitalen Künstlers geöffnet - in ihren immer wieder schwierigen Beziehungen zu ihm mit hoher Einfühlungskraft von Diane Venora verkörpert. Mit bestechender, unaufdringlicher Persönlichkeit wird auch Birds weißer Partner, der jüngere Red Rodney, durch Michael Zelniker in das nacherzählende Personenspiel gebracht. In den Beziehungen zwischen diesen beiden wird zugleich beängstigend einsehbar, welches zerstörende, aber eben auch weitermotivierende Gewicht der Rauschgiftkonsum in dem Milieu genialer, schöpferisch zerrissener Menschen gewinnen konnte.

Mit einer Vorführzeit von über 160 Minuten dürfte es ein solcher Film schwerer als andere haben, sein Publikum zu finden - dieses aber wird ein Kunstwerk kennenlernen, das nicht zuletzt mit seiner zeitgenössischen Einrichtung und emotionalen Bildervitalitäten die Zuwendung des leidenschaftlich Interessierten honoriert.