Berlin Metanoia
Kurzbeschreibung
In der Stadt ist der Bär los. Und zwar im wahrsten Sinne. Während die Bewohner in ihrem absurden, überspitzten Alltag ihrem täglichen Rhythmus nachgehen, befreit sich ein Bär aus seinem Zwinger. Die Stadt reagiert panisch. Inmitten dieser Panik hat KORE ein ganz anderes Problem. Eine dunkle Vergangenheit verfolgt sie. Schatten die sie nicht abschütteln kann, sind ihr auf der Spur. Kore hat nur eine Chance, sich aus ihrer zermürbenden Situation zu retten: sie muss sich dem stellen, wovor sie am meisten Angst hat.Filminfos
Gattung: | Kurzfilm |
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Regie: | Erik Schmitt |
Darsteller: | Marleen Lohse |
Drehbuch: | Erik Schmitt; Marleen Lohse; Folke Renken; Sebastian Plappert |
Kamera: | Johannes Louis |
Schnitt: | David Rauschning |
Musik: | Johannes Repka |
Länge: | 14 Minuten |
Produktion: | DETAiLFILM GmbH |
Förderer: | FFA; BKM |
Jury-Begründung
Die FBW-Jury hat dem Film das Prädikat wertvoll verliehen.Für Erik Schmitt ist Berlin in diesem Film ein Gemütszustand. Der dort herrschenden Reizüberflutung gibt er eine Gestalt, indem er eine Vielzahl von zum Teil surrealen Episoden erzählt. Diese Zersplitterung ist sein Programm, und so kann man ihm kaum vorwerfen, dass sich „die Einzelelemente nicht zu einem Gesamtwerk verdichten lassen“. Immerhin führt er seine beiden Haupterzählstränge zusammen, wenn er den Bären, der aus dem Zoo entflohen ist und die Stadt in Angst und Schrecken versetzt auf die Rundfunkmoderatorin Kore treffen lässt. Den Berliner Bären tatsächlich auftreten zu lassen und dann auch noch einen Problembären aus ihm zu machen, ist eine grandiose Idee und mit Kore hat Schmitt auch eine für Berlin typische Hauptprotagonistin gefunden, die ständig am Rande zum Nervenzusammenbruch steht. Der Filmemacher erzählt davon, wie die Vergangenheit der Stadt das Leben in der Gegenwart beeinflusst (die Fliegerbombe, die einem Passanten in die Arme fällt), wie extrem und zugleich verschwommen die verschiedenen Lebensentwürfe dort sind (der Punk, der sich als Scharfschütze entpuppt) und wie Touristen die Stadt sehen (die Fremdenführerin auf dem Alexanderplatz, deren Gruppe nur daran interessiert ist, Selfies voneinander zu machen). Einige Episoden sind sowohl in der Aussage wie auch in der Gestaltung weniger gelungen (so bei der Frau mit den brennenden Haaren, die zu offensichtlich digital ins Bild kopiert wurden), aber die überbordende Fantasie von Schmitt und sein spielerischer Übermut bei der Inszenierung machen es zu einem Vergnügen, seinen Film anzusehen.