Auf der Strecke
FBW-Pressetext
„Die Augen sagen alles.“ - seien es die menschlichen oder künstliche wie Kameras. Tolle Darstellerleistungen und Schauspielerführung zeigen unterschiedliche, menschliche Aspekte von Schuld sowie Leben und Umgang mit selbiger. In sich rund mit einem stimmigen Rhythmus zeigt Auf der Strecke gute, bisweilen sinnliche Milieueinblicke. Das offene Ende ist nach Meinung der FBW-Jury gut so, allerdings bleibt gerade deswegen etwas Verstörendes, das den Film lange nachwirken lässt.Filminfos
Gattung: | Drama; Kurzfilm |
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Regie: | Reto Caffi |
Darsteller: | Roeland Wiesnekker; Catherine Janke; Leonardo Nigro; Hanspeter Bader |
Drehbuch: | Reto Caffi; Philippe Zweifel |
Länge: | 30 Minuten |
Verleih: | KHM |
Produktion: | Kunsthochschule für Medien Köln |
FSK: | 12 |
Förderer: | Filmbüro Bremen; Filmstiftung NRW |
Jury-Begründung
Verändert der ständige, berufsbedingte Blick durch eine Überwachungskamera die Wahrnehmung? Führt er zu Passivität? Oder zu Vorurteilen aufgrund des Augenscheins? Verhindert er rechtzeitiges Eingreifen, um eine Katastrophe zu verhindern? Ist alles immer so, wie es scheint? Oder gibt es eine andere Wahrheit hinter dem Sichtbaren?Die Figurenzeichnung des Kaufhausdetektivs wirkt stimmig und glaubwürdig. Wie geht er damit um, dass er nicht gehandelt hat, als es erforderlich und richtig gewesen wäre? Wird er schuldig, weil er nicht gehandelt hat? Diese Fragen stellt der Film ohne Penetranz.
Der Regisseur schafft es mit seiner detailgenauen, einfühlsamen Inszenierung, den Fatalismus aufscheinen zu lassen, an dem seine Hauptfigur leidet. Wird er die Selbstzweifel überwinden oder kann er sich entlasten von einer Schuld, von der nur er selbst weiß? Das lässt der Film offen.
Eine überzeugende Regie-Leistung, dem Kurzfilm angemessen, eine gute Besetzung, stimmige, knappe Dialoge, Kameraarbeit und Schnitt führten zu einem einstimmigen Abstimmungsergebnis.