Auf Anfang
FBW-Pressetext
Es ist ein Jahr her, seitdem der 18jährige Jonas den Krebs besiegt hat. Doch noch immer lauert die Gefahr der tückischen und grausamen Krankheit. Regelmäßige Nachuntersuchungen und Tests stehen an der Tagesordnung, sie reißen Jonas immer wieder zurück in die Spirale der Krankheit und der ewigen Angst vor den Ergebnissen. Ein normaler Alltag, den er sich sehnlichst wünscht, ist so nicht möglich. Bis Jonas eines Tages eine einsame und radikale Entscheidung trifft. Es sind eigene Erlebnisse, die der Regisseur und Autor Philipp Lutz in seinem Film verarbeitet. Durch diese Perspektive eines Betroffenen sowie das unglaublich intensive Spiel von Hauptdarsteller Lennart Betzgen wird das ganze Ausmaß einer solch schlimmen Krankheit spürbar. Ohne jeden Kitsch, Pathos oder Rührseligkeit berührt dieser Film und lässt dem Protagonisten am Ende vor allem eines: Würde und das Recht auf Selbstbestimmung.Filminfos
Gattung: | Drama; Kurzfilm |
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Regie: | Philipp Lutz |
Darsteller: | Lennart Betzgen; Petra Welteroth; Frank Voß |
Drehbuch: | Philipp Lutz |
Kamera: | Hendrik A. Kley |
Schnitt: | Christian Krämer |
Musik: | Georg Rohbeck |
Länge: | 16 Minuten |
Produktion: | lutzfilmproduktion Philipp Lutz Philipp Lutz |
Förderer: | Filmstiftung NRW; KJDF |
Jury-Begründung
Der 18jährige Jonas hat eine schwere Hodenkrebserkrankung überstanden. Die regelmäßigen Nachuntersuchungen sind für ihn nicht ein Quell der Erleichterung sondern versetzen ihn mehr und mehr unter psychischen Druck, der sich in Angstattacken offenbart, ihm schlaflose Nächte bereitet, ihn immer verschlossener macht und seine Eltern in Ratlosigkeit und Unverständnis versetzt. Eines Tages wird Jonas eine Entscheidung treffen, die ihm hilft, wieder zu einem freien Leben zurückzufinden.Dank eines hervorragenden Drehbuchs erzählt der Film in nur 17 Minuten auf überzeugende und fesselnde Weise seine Geschichte. Mit sparsamen Dialogen und einer sensiblen Kameraführung erfährt der Zuschauer neben der aktuellen Handlung behutsam die Krankheitsgeschichte von Jonas. Seine Ängste und alptraumhafte Erinnerungen an die Krankheit sind für den Zuschauer sichtbar und spürbar, wenn er immer wieder den dunklen Flecken unter seinem Knie kontrolliert, wenn sich beim Essen die Salatschüssel in eine Spuckschale verwandelt, wenn er beim Aufsetzen seiner Wollmütze vor dem Spiegel noch sorgsam Haare herausschauen lässt. Und glaubhaft zeigt sich seine psychische Veränderung in der Schule und im Elternhaus bis hin zu seiner Entscheidung.
Ein besonderes Lob verdient die Auswahl und Führung des jungen Protagonisten Lennart Betzgen, der überzeugend und eindrucksvoll den unter seinem Schicksal leidenden Jonas verkörpert.