Filmplakat: Amok

FBW-Pressetext

Frau Klein unterrichtet eine Förderklasse an einer Hauptschule. Es ist ein Tag wie jeder andere: Die Hälfte der Klasse fehlt, eine Schülerin kommt zu spät, die anwesenden Schüler sagen überhaupt nichts oder blaffen Frau Klein oder die anderen an. Doch dann fallen Schüsse und eine Durchsage meldet die verschlüsselte Nachricht: Amoklauf in der Schule! Frau Klein ruft alle zur Ruhe, verschließt die Tür und versucht Fassung zu bewahren. Doch dann fällt ihr ein, dass eine ihrer Schülerinnen noch da draußen ist. In einer realitätsnahen und um Authentizität bemühten Inszenierung konzentriert sich Regisseur Christoph Baumann auf die Opfer und lässt die Täter außen vor. Nur die Tonebene der Schüsse signalisiert dem Zuschauer dessen lebensbedrohliche Präsenz. Viel eher zeigt Baumann aber die Umgebung des Täters, einen Querschnitt durch die heutige Schülerschaft, die unter Leistungs- und sozialem Druck leiden und die Dynamik innerhalb der Gruppe erst in einer Ausnahmesituation ändern können. Ein beängstigend naher Film.
Prädikat wertvoll

Filminfos

Gattung:Drama; Kurzfilm
Regie:Christoph Baumann
Darsteller:Lena Dörrie; Laura Bruckbauer; Kevin Iannotta; Lucas Bauer; Wolfgang Fierek
Drehbuch:Christoph Busche
Kamera:Daniel Schönauer
Schnitt:Christoph Baumann
Musik:Hans Hafner
Länge:14 Minuten
Produktion: CHR Filmproduktion Christoph Baumann, arte; BR;
Förderer:FFF Bayern

Jury-Begründung

Prädikat wertvoll

Der Film schildert aus Opfersicht und auch häufig mit subjektiver Kamera die Situation der Opfer eines Amoklaufs an einer Schule. Nach einer kurzen Einführung der Protagonisten der Förderklasse einer Hauptschule, ertönt aus dem Lautsprecher im Klassenzimmer der Aufruf, die „Cafeteria ist ab sofort geschlossen“ eine Codierung für den Hinweis auf einen Amokläufer im Schulgebäude. Lehrerin und Schüler unterbrechen ihre Streitereien, in denen sie zuvor verstrickt waren und die Lehrerin versucht außerhalb des Klassenzimmers eine Schülerin zu finden, die den Raum kurz vorher verlassen hat.

Ein Film über einen Amoklauf in einer Schule. Gedacht als Diskussionsbeitrag über „einen Schritt ins Aus der Gesellschaft". Dieser Schritt ist in Verbindung gesetzt zu den alltäglichen Missständen an Schulen, mit „sinnlosen Machtspielen in Klassenzimmern".