Am anderen Ende
FBW-Pressetext
In seiner Kürze eröffnet dieser düstere Film die Tragödie einer Frau mit gewaltigem Schicksal. Konsequent folgt die Kamera der Telefonseelsorgerin in langen Einstellungen bei ihrem Dienstantritt zur Nachtschicht, beobachtet sie bei den aufreibenden Telefongesprächen, in den einsamen Pausen beim Blumengießen und beim verzweifelten Ringen mit der drogensüchtigen Tochter, die sie immer wieder in dieser Nacht bedrängt. Die grandiose Hauptdarstellerin Ursula Werner (WOLKE 9) füllt ihre schwere Rolle mit so viel Intensität, stillem Leiden und Konsequenz, dass die Geschichte bis zuletzt fesselt und noch lange nachklingt. Ein bemerkenswertes Kammerspiel, das von Lebenserfahrung und gutem Gespür für den sparsamen Einsatz der technischen Mittel zeugt. Ohne Einschränkungen besonders wertvoll!Filminfos
Gattung: | Drama; Kurzfilm |
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Regie: | Philipp Döring |
Darsteller: | Ursula Werner; Dorothea Arnold |
Drehbuch: | Katharina Kress |
Kamera: | Leonard Lehmann |
Schnitt: | Sven Kulik |
Webseite: | amanderenende.de; |
Länge: | 23 Minuten |
Produktion: | Filmakademie Baden-Württemberg GmbH |
Förderer: | Filmakademie Baden-Württemberg |
Jury-Begründung
Nacht für Nacht ist Marianne die Ansprechpartnerin für Menschen in Not. Mit ihrer ruhigen und klaren Stimme, verbunden mit großem Einfühlungsvermögen, ist sie die perfekte Persönlichkeit in der Telefonseelsorge. Doch wie es das Schicksal will, wird sie in dieser Nacht von ihrer eigenen Familientragödie eingeholt.Darstellerin Ursula Werner gibt dieser Frau mit einer grandiosen schauspielerischen Leistung ein markantes Gesicht und eine charaktervolle Stimme. Die hervorragende Kamera konzentriert sich weitgehend auf das Gesicht der Protagonistin, vergisst aber nicht mit sparsamen Bildmitteln schöne kleine Details wie Blicke auf das Leben Draußen (Fenster des Hauses gegenüber) oder im Innern (Blumen gießen) zu zeigen.
Eine atmosphärische Erzählung, auf Kürze zu einem großen und anrührenden Drama verdichtet. Besser geht es kaum!