Alles steht Kopf
FBW-Pressetext
Riley ist ein typisches 11-jähriges Mädchen. Sie spielt gern Eishockey, trifft sich mit ihrer besten Freundin, versteht sich gut mit ihren Eltern und lacht sehr gern. Kein Wunder, denn Riley wird ja auch geradezu perfekt gesteuert. Von ihren Emotionen tief in ihrem Inneren. Ob WUT, ANGST, EKEL, KUMMER oder FREUDE: Die Emotionen sind ein eingespieltes Team, das unter der quirligen Leitung von FREUDE immer dafür sorgt, dass Riley sich gefühlsmäßig im Gleichgewicht befindet. Doch als Riley und ihre Familie eines Tages umziehen müssen, gerät ihre emotionale Schaltzentrale langsam aber sicher außer Kontrolle. Als sich dann auch noch KUMMER immer mehr in den Vordergrund drängt und FREUDE alles versuchen muss, um so viel wie möglich an positiven Erinnerungen zu retten, geht plötzlich alles schief – Rileys Gefühlswelt steht Kopf! Der neue Film aus dem Hause Disney•Pixar entführt den Zuschauer in die faszinierende Welt der Gefühle, Träume, Wünsche und Erinnerungen. Und das auf eine so originelle und einfallsreiche Art und Weise, dass man gar nicht weiß, worüber man zuerst staunen soll. Die einzelnen Gefühle sind in ihrer Ausprägung nicht nur unglaublich pfiffig und gut getroffen, sondern sie entwickeln sich zu eigenen Persönlichkeiten, die in gleichem Maße für Riley wichtig sind. Kein Gefühl kann ohne das andere auskommen, und auch FREUDE sieht am Ende ein, dass es so ganz ohne KUMMER nicht geht. Denn auch diese Emotion ist wichtig, wertvoll und gehört zum Leben dazu. Eine ganz simple Botschaft, die doch so bedeutsam und komplex ist. Besonders schön ist der stetige Umschnitt von Innen nach Außen. Hier kann man sehen, was im alltäglichen Umgang der Menschen miteinander so passiert, wenn die jeweiligen Emotionen die Kontrolle übernehmen. Die Dialoge zwischen Kindern und Erwachsenen gehören zum Lustigsten, was es auf der Leinwand seit langem zu sehen gab. Die große Kunst besteht zudem im geschickten Zusammenspiel zwischen komischen und anrührenden Momenten, die in perfekter Balance nebeneinander stehen. Die spaßigen Einfälle sind kindgerecht, sprechen aber auch dank vieler kleiner Referenzen und Anspielungen Erwachsene an. Die turbulenten Szenen sind rasant inszeniert, überfordern kleine Zuschauer aber nicht. Mit ALLES STEHT KOPF ist Disney•Pixar ein wahrer Meilenstein gelungen. Eine perfekt komponierte und einzigartige eigene Welt voller liebevoll arrangierter und origineller Ideen, bei der Freude pur garantiert ist. Ein Film, der einfach glücklich macht!Filminfos
Gattung: | Animationsfilm |
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Regie: | Peter Docter |
Drehbuch: | Peter Docter; Meg LeFauve; Josh Cooley |
Schnitt: | Kevin Nolting |
Musik: | Michael Giacchino |
Jugend Filmjury: | Lesen Sie auch, was die Jugend Filmjury zu diesem Film sagt... |
Weblinks: | ; |
Länge: | 95 Minuten |
Kinostart: | 01.10.2015 |
VÖ-Datum: | 11.02.2016 |
Verleih: | Walt Disney |
Produktion: | Pixar Animation Studios , Walt Disney Pictures; |
FSK: | 0 |
DVD EAN-Nummer: | 8717418470043 |
DVD Extras: | Kurzfilm "Lava"; Audiokommentar; Kurzffilm " Rileys Erstes Date" |
Jury-Begründung
Mit dem neuesten Film ALLES STEHT KOPF beschreitet das Animationsstudio Pixar wieder einmal völlig neue Wege und beweist mit erzählerischem Mut einmal mehr, dass es damit die Nase ganz weit vorne hat.Der US-amerikanische Originaltitel INSIDE OUT beschreibt die spannende und anspruchsvolle Grundfigur des Film exzellent und sehr viel treffender als der deutsche Titel: In einem rasanten Wechsel beleuchtet der Film das Innen- und Außenleben der 11 Jahre alten Riley vom ersten Moment an. Das Mädchen, das mit seinen beiden Eltern in Minnesota aufwächst, hat das, was man wohl eine glückliche und behütete Kindheit nennt – bis es die Familie nach San Francisco verschlägt, wo der Vater einen neuen Job annimmt. Diese Veränderung ist besonders für Riley, die ihr gewohntes Leben, ihre Freunde, ihre Hobbys hinter sich lassen muss, nur schwer zu ertragen. Alle Gewissheiten, die sie in der Vergangenheit erlangt hat, stehen mit einem Mal auf dem Prüfstand – und das stellt die Emotionscrew in Rileys Kopf, die das Gefühlsleben des Mädchens steuert, vor eine schwierige Aufgabe. Insbesondere „Freude“, die bislang die Führung im Seelenhaushalt innehatte, ist nun gefordert.
Was auf den ersten Blick recht abstrakt klingt – die Frage, was wohl im Kopf eines Kindes vor sich geht -, hat die Pixar-Mannschaft in Alles steht Kopf auf sehr einfache und nachvollziehbare Weise, aber dennoch tiefgründig und beinahe schon mit philosophischer Haltung in eine Geschichte umgesetzt, die immer wieder in Staunen und Entzücken versetzt. Obwohl komplizierte psychologische Zusammenhänge und Entwicklungen erörtert werden, steht bei dieser Animationswunderkiste die Erzählfreude, die Liebe zu den Figuren und die akribische Detailversessenheit im Vordergrund, die nicht nur Kinder, sondern auch Erwachsene begeistern dürfte.
Schon nach kurzer Zeit hat man sich an die raschen Perspektivwechsel und die sehr unterschiedlichen Animationsstile gewöhnt, die man schon nach wenigen Minuten als selbstverständlich hinnimmt. Die Verflechtung von Innen- und Außensicht treibt im Gegenteil die ohnehin schon flotte Geschichte weiter voran, macht neugierig auf die nächsten Ereignisse in der „Außenwelt“ und darauf, wie die Emotionen wohl auf diese oder andere Herausforderungen reagieren werden. Als dann Freude und Kummer den Kommandostand verlassen und eine ebenso spannende wie lustige Reise durch Rileys Seelenwelt antreten, ist dies ein weiterer Beweis dafür, dass die wahren Abenteuer im Kopf stattfinden.
Am Ende steht die Erkenntnis, dass alle Gefühle – auch die vermeintlich negativen – ihre Daseinsberechtigung und ihre Zeit haben und dass Kummer ein wichtiger Bestandteil des Lebens ist. Wie unterhaltsam, leicht, fantasievoll und dennoch zutiefst klug ALLES STEHT KOPF diese Einsicht in unsere Gefühlswelt auf den Punkt bringt, macht ihn zu einer absoluten Ausnahmeerscheinung im Family Entertainment bzw. Animationsfilm – und damit zu einem Werk, das möglicherweise Maßstäbe für die Zukunft setzen wird.