Alles ist Liebe
FBW-Pressetext
Jeder will Liebe. Vor allem an Weihnachten. Doch vor dem schönsten Tag im Jahr geht es oft zu hektisch zu, als dass man Zeit für so etwas hätte. Clara zum Beispiel muss sich allein um ihren kleinen Sohn kümmern, nachdem sie ihren Mann wegen einer Affäre vor die Tür gesetzt hat. Kerem wiederum versucht, seiner Frau zu verheimlichen, dass er keinen Job mehr hat. Kiki glaubt nicht mehr an die Liebe Und der Weihnachtsmann? Der will einen großen Fehler wieder gut machen, den er vor langer Zeit begangen hat. Wo bitte bleibt da noch Zeit für die Liebe? Die Vorzeichen für besinnliche Weihnachten könnten in Markus Gollers neuem Film nicht schlechter stehen. Und doch gelingt es dem Film, sein bunt zusammengewürfeltes Ensemble voller verwundeter Herzen am Ende zu einem herrlich schönen Weihnachts-Happy End zu führen. Immer wieder überrascht die Geschichte mit kleinen Wendungen, mit Verbindungen der Figuren untereinander, die zu neuen Handlungsfäden führen. Der Cast ist mit Nora Tschirner, Heike Makatsch, Wotan Wilke Möhring, Christian Ulmen, Fahri Yardim, Elmar Wepper u.v.a. hochkarätig besetzt und das Spiel der Darsteller ist harmonisch aufeinander abgestimmt. Dank des geschickt konstruierten Drehbuchs sind die Figuren ausdifferenziert und überzeugend. Der Soundtrack passt wie der Guss auf den Keks und schafft, zusammen mit schönen Bildern vor imposanter Frankfurter Kulisse eine durchgängige Weihnachts-Stimmung, die den Zuschauer mit einem wohlig gemütlichen Gefühl aus dem Kino entlässt. Denn nach all dem Trubel und den großen und kleinen Verwirrungen ist ja doch alles, was zählt, die Liebe.Filminfos
Gattung: | Komödie; Spielfilm |
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Regie: | Markus Goller |
Darsteller: | Nora Tschirner; Heike Makatsch; Katharina Schüttler; Tom Beck; Wotan Wilke Möhring; Christian Ulmen; Fahri Yardim; Friedrich Mücke; Anna Thalbach; Elmar Wepper; Inez Bjørg David; Nina Eichinger; Cordula Stratmann; Bernd Herzsprung; Dunja Rajter |
Drehbuch: | Jane Ainscough |
Buchvorlage: | Kim van Kooten |
Kamera: | Ueli Steiger |
Schnitt: | Olivia Retzer; Markus Goller |
Weblinks: | ; |
Länge: | 120 Minuten |
Kinostart: | 04.12.2014 |
Verleih: | Universal |
Produktion: | Alles ist Liebe Filmproduktions GmbH, Film1; Universal Pictures International Germany; |
FSK: | 0 |
Förderer: | FFA; MBB; DFFF; HessenInvestFilm |
Jury-Begründung
Weihnachten steht vor der Tür, das Fest der Liebe. Doch mit der Liebe ist es bekanntlich nicht so einfach, das müssen auch die Darsteller in der deutschen Komödie ALLES IST LIEBE von Markus Goller hautnah erfahren. Fünf verschiedene Paare, fünf verschiedene Geschichten. Alles könnte so schön sein, wenn da nicht der normale Alltag die Festtagslaune vermiesen würde.Arbeitslosigkeit, Trennung, die Suche nach der perfekten Frau, Träume vom perfekten Mann, finanzielle Probleme, all das und mehr bewegt die Menschen in der turbulenten Geschichte, ihre Wege kreuzen sich und jeder hat auf der Suche nach der Liebe so seine ganz eigenen Vorstellungen.
„’Die Liebe, Schatz, ist alles, was zählt!’, hat meine Großmutter immer gesagt“, erinnert sich gleich zu Beginn des Films eine der Heldinnen. Wie die Liebe außer Kontrolle geraten kann, besonders in der Weihnachtszeit, das will uns Markus Goller in seinem neuesten Film vermitteln. Die Handlungsstränge sind dabei nicht immer leicht zu durchschauen, alles ist prall gefüllt und schicksalsschwanger wie das Weihnachtsschiff am Hafen, in dem ein Todesfall den Ablauf stört und die wundersame Rettung eines Kindes durch den Weihnachtsmann zum Medienspektakel wird. Alles ist “big” - der Blick nach Hollywood lässt sich nicht verleugnen. Kameramann Uli Steiger, der selbst in Hollywood lebt und dort erfolgreich filmt, hat den turbulenten Geschichtsreigen nichtsdestotrotz sehr stimmig inszeniert.
Auch Ausstattung und Kostümgestaltung durften in die Vollen greifen. Kiki, die sich nach dem Mann fürs Leben sehnt, begegnet ihm ausgerechnet in einem bombastisch anmutenden Geschenkkostüm. Bei dem „Traummann“ handelt es sich um ihre alte Jugendliebe Jan, der mittlerweile als Hollywoodstar gefeiert wird. Kerem versucht sich als Weihnachtsmarktverkäufer, um seine Familie vor dem finanziellen Ruin zu retten, denn noch ahnen seine hochschwangere Frau und die Kinder nicht, dass er seinen Job verloren hat. Das Familienglück von Clara ist bereits zerbrochen, aber Hannes, ihr Ehemann, gibt nicht auf. Die Affäre mit der Grundschullehrerin seines Sohns bereut er zutiefst. Als dann noch Claras Vater stirbt, kommt noch der Bestatter Klaus ins Spiel, der Angst vor der Hochzeit mit dem Vollstreckungsbeamten Viktor hat. Ja, und der Weihnachtsmann ist auch mit von der Partie. Martin soll für den verstorbenen Santa-Claus Darsteller einspringen, aber eigentlich will er nur mit seiner Jungendverfehlung ins Reine kommen.
Zu all dem gesellen sich noch ein verschwundenes Kaninchen, aufgeweckte Kinder und der alltägliche Wahnsinn der Vorweihnachtszeit. Das alles üppig inszeniert vor Frankfurts Skyline.
Prominent besetzt ist der Lebens- und Liebesreigen mit Nora Tschirner, Heike Makatsch, Wotan Wilke Möhring, Tom Beck, Katharina Schüttler und Elmar Wepper. Selbst in Nebenrollen glänzen Stars wie Cordula Stratmannn, Bernd Herzsprung oder Nina Eichinger mit stimmigen Leistungen.
Markus Goller inszenierte den Film nach einem Drehbuch von Jane Ainscough als turbulente Weihnachtskomödie, die ähnlich schon 2007 in den Niederlande als großer Publikumserfolg verfilmt wurde.
Der Film pendelt ständig zwischen ausgelassener Komik und echten Gefühlen, durch die Vielzahl an Geschichten und emotionalem Erleben verzettelt Goller sich allerdings, nach Ansicht der Jury, an manchen Stellen in den vielen oft nur angerissenen Geschichten und emotionalen Ebenen. So zieht sich leider ausgerechnet der Beginn des Films ein wenig in die Länge. Eine halbe Stunde weniger hätte dem Film sicher gut getan. Auch die Filmkulisse à la Hollywood will nicht immer so richtig in die deutsche Vorweihnachtszeit passen. Gerade das junge Publikumen wird mit diesem Film aber sicher seinen Spaß haben. ALLES IST LIEBE ist eine turbulente Weihnachtskomödie mit guten Schauspielern, kleinen Wundern und vielen heiteren Momenten, die in ihrer Gesamtheit mit einem Prädikat „wertvoll“ von der Jury belohnt wurde. Lobend hervorheben möchte die Jury zusätzlich explizit den gelungenen und zeitgemäß wertfreien Umgang mit einem im Film dargestellten schwulen Paar.