About Love, Hate and the Other Ones
FBW-Pressetext
Vier kurze Geschichten. Die Hauptrollen spielen wieder und wieder die Liebe, der Hass und der Kampf dieser Gegensätze um die Wesen um sie herum. Der neunminütige studentische Animationsfilm von Tobias Bilgeri erzählt seine Geschichte konsequent mit einer absichtlichen Reduktion von Inhalt und Ästhetik. Nur wenige Worte verlieren die Figuren, die relativ formlos ihrer Wege gehen. Und doch versteht der Zuschauer die Botschaften, die der Film aussendet, mühelos. Auch sind immer wieder kleine Überraschungen und Wendungen eingebaut, die ihren Teil zum Filmvergnügen beisteuern. Kein Bild zuviel, stimmig und überzeugend.Filminfos
Gattung: | Animationsfilm; Kurzfilm |
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Regie: | Tobias Bilgeri |
Drehbuch: | Tobias Bilgeri |
Kamera: | Tobias Bilgeri |
Schnitt: | Tobias Bilgeri |
Musik: | Steffen Martin |
Webseite: | aboutloveandhate.de; |
Länge: | 9 Minuten |
Produktion: | Tobias Bilgeri |
Förderer: | Kunsthochschule Kassel; FFA; Hessische Filmförderung |
Jury-Begründung
Die FBW-Jury hat dem Film das Prädikat besonders wertvoll erteilt.In einem extrem reduzierten Animationsstil werden hier Grundsituationen des menschlichen Lebens durchgespielt. Fresssucht, Tod, Rausch und Krieg werden anhand von schwarzen, runden Figuren durchdekliniert, die mit Hilfe einer Handvoll von Requisiten wie Sahnestücken, einem Grab, einer Flasche oder einem Panzer und einem extrem begrenzten Wortschatz kleine Dramen aufführen. Der Fresssüchtige wird so fett, dass er den Apfel der Liebe nicht mehr erreichen kann und dafür lieber noch mehr „creampies“ in sich hineinstopft. Oder der Trinker ignoriert die Hilferufe seines Kindes (einfach ein kleinerer schwarzer Klumpen) und flößt ihm statt dessen etwas aus seiner Flasche ein, die dieser dann auch prompt leer trinkt. Liebe und Hass sind ebenfalls als schwarze Klumpen personalisiert und stehen im ewigen Widerstreit miteinander. Auch wenn die Auswahl der vier Episoden eher zufällig erscheint, hat die konsequente Stilisierung den Ausschuss überzeugt. Die einzelnen Episoden sind sowohl elementar wie auch komisch, und es überrascht, wie nuanciert die Ausdrucksmöglichkeiten sind, die der Filmemacher mit seinen wenigen Grundelementen ausdrücken kann.