12 Meter ohne Kopf
FBW-Pressetext
Der friesische Pirat Klaus Störtebecker ist eine beliebte Legende und bietet eine Menge Stoff für einen überraschend humorvollen Abenteuerfilm. Ende des 14. Jahrhunderts rebellieren Störtebecker, sein bester Freund Gödeke Michels und ihre Besatzung frei nach Schnauze und mit viel Spaß gegen das strikte System der habgierigen Hanse. Damit kommen die Jungs auch mehr oder weniger gut durchs Leben, bis Störtebecker nach einer gefährlichen Verletzung ins Grübeln gerät. Nach dem Erfolg mit EMMAS GLÜCK inszeniert Regisseur Sven Taddicken eine gefühlvolle und unterhaltsame Geschichte, bis in die kleinste Nebenrolle treffend besetzt mit einer Vielzahl von bekannten (Jung-)Darstellern, angeführt vom Gespann Matthias Schweighöfer und Ronald Zehrfeld. Volle Fahrt voraus für einen rockigen Soundtrack, einen Hauch von Midlife Crisis, viel Witz und Lebensmut!Filminfos
Gattung: | Abenteuerfilm |
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Regie: | Sven Taddicken |
Darsteller: | Oliver Bröcker; Devid Striesow; Matthias Schweighöfer; Ronald Zehrfeld; Simon Gosejohann |
Drehbuch: | Matthias Pacht |
Schnitt: | Alexander Dittner; Andreas Wodraschke; Florian Miosge |
Musik: | Christoph Blaser; Steffen Kahles |
Webseite: | 12MeterohneKopf-DerFilm.de; |
Länge: | 103 Minuten |
Kinostart: | 10.12.2009 |
Verleih: | Warner |
Produktion: | Wüste Filmproduktion, Warner Bros. Pictures; Magnolia Filmproduktion; |
FSK: | 12 |
Förderer: | FFA; DFFF; FFHSH |
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Jury-Begründung
Historienfilme mit Rock- und Punkmusik unterlegt, begleitet von Jetztzeitdialogen im Jugendslang haben es grundsätzlich schwer, glaubwürdig rüberzukommen und müssen sich an herausragenden Werken wie den Monty Phyton-Filmen messen lassen. Die Geschichte des Klaus Störtebeker und dessen Kampf gegen die Hanse bilden die Grundlage zu einem heterogenen Film, der bei Drehbuch und Dialogen nicht immer stilsicher die Geschichte vorantreiben kann. Durch Vorwegnahme des Endes beraubt sich der Film um ein überraschendes Ende und bringt sich so um einen einheitlich bis zum Schluss entwickelten Spannungsbogen.Anleihen bei PIRATEN DER KARIBIK zu nehmen, um zu „Piraten der Nordsee“ zu gelangen sind augenscheinlich, aber stete Ausrufe wie „Fick die Hanse“ machen überdeutlich, dass es sich hier weit entfernt von Hollywood um deftige deutsche Hausmannskost handelt. Die Handlung wird durch diese Derbheiten nicht unbedingt befördert, unterfordert den Zuschauer eher.
Natürlich hatten die Menschen in der Ära Störtebeker auch ihre Beziehungsprobleme und so werden die heutigen Beziehungskisten 1:1 auf die damalige Zeit übertragen. Ein heiteres Schmunzeln gelingt allemal. Aber um als peppige Persiflage wahrgenommen zu werden, fehlt den Episoden der letzte Witz. Die dürftige Erzählstimme aus dem Off kann der Spannung und der Dramatik, die man von einem Piratenfilm erwartet, leider nicht gerecht werden.
Neben diesen bedauerlichen Schwächen des Drehbuchs und der Dialoge, kann der Film allerdings auch mit vielen Stärken aufwaten. Außerordentlich schöne Bilder und eine sehr gute Ausstattung sind zu konstatieren. Die Kamera verdient Lob und Anerkennung für sehr gute Kamerafahrten und „steadycam“-Arbeiten, die dem entsprechen, was man von einer großen Kinoproduktion erwartet. Eine gute Lichtdramaturgie in geschlossenen Räumen, wie auch bei Landschaftsaufnahmen und vor stimmungsvoll beleuchteten historischen Originalkulissen runden die Bildherstellungsseite perfekt ab.
Immer wieder hat der Film schöne Einfälle wie beispielsweise den Waffenhandels. Der Waffenhändler wird großartig gespielt von Detlev Buck, der mit seinen mit Armbrüsten bewaffneten Kindern die klammen Landpiraten in die Flucht schlägt, um später selbst in Asterix-Manier auf offener See samt seines Bootes von Störtebekers Crew versenkt zu werden. Rockstar Achim Reichel, der den Henker gibt, muss für seinen Part natürlich mit Rockmusik unterlegt werden und sorgt für Heiterkeit und Schmunzeln.