FBW-Pressetext
„Man macht nicht zweimal den gleichen Gag. Man macht einen neuen“, heißt es einmal im Dialog. Regisseur Soderbergh und sein Team sind inzwischen mindestens so eingespielt wie der coole Gauner Danny Ocean und seine Kumpels. Das dritte Casino-Ding, das sie hier abziehen, ist ganz klar das bisher beste. Entspannt und witzig, mit viel Ironie und feinem Humor klickt hier ein Detail ins andere, macht das Zuschauen zum VergnügenFilminfos
Gattung: | Thriller; Spielfilm |
---|---|
Regie: | Steven Soderbergh |
Darsteller: | Andy Garcia; Matt Damon; Don Cheadle; George Clooney; Brad Pitt; Al Pacino; Bernie Mac; Ellen Barkin |
Drehbuch: | Brian Koppelman; David Levien |
Weblinks: | ; |
Länge: | 122 Minuten |
Kinostart: | 07.06.2007 |
Verleih: | Warner |
Produktion: | Warner Bros. Entertainment GmbH, Warner Bros. Pictures; Village Roadshow Pictures; Jerry Weintraub Productions; |
FSK: | 0 |
Jury-Begründung
Inzwischen sind Steven Soderbergh und sein Schauspielerensemble genauso gut eingespielt wie Danny Ocean und seine Kumpanen. Wie der Meisterdieb mit einer souveränen Gelassenheit seinen Coup vorbereit, so dass man nie ernsthaft daran zweifelt, dass das tollkühne Vorhaben auch gelingt, so inszeniert nun auch der Regisseur diesen Genrefilme, der so entspannt und perfekt daherkommt, als wäre er ein Klassiker von Howard Hawks.Man merkt, dass es sich alle Schauspieler so entspannt in ihren Rollen eingerichtet haben, dass sie völlig natürlich agieren können Nur Al Pacino gibt den skrupellosen Casino-Besitzer Willy Bank als eine Karikatur (was ja auch schon alleine der groteske Name andeutet), aber genau solch einen Bilderbuch-Bösewicht braucht die Geschichte auch, damit sie trotz all der Abschweifungen und hochkomplizierten Verwicklungen bis zum Schluss ihren großen Spannungsbogen aufrecht erhält. „Geht es nicht noch ein wenig komplizierter?“, wird Danny Ocean einmal im Film gefragt, und dieser Herausforderung haben sich offensichtlich auch die Drehbuchautoren Brian Koppelmann und David Levien gestellt.
Wie schon in den vorherigen „Ocean“-Filmen wird hier die Genre-Konvention von den genau ausbaldowerten Einbruchsplänen und Täuschungsmanövern, die scheitern, um dann von Strategien abgelöst zu werden, die noch komplexer und gewagter sind, auf die Spitze getrieben. Aber jetzt hat Soderbergh es nicht mehr nötig, sie ernsthaft und mit einem immer etwas leicht angeberisch wirkenden Stolz auf die eigene Raffinesse vorzuführen. Statt dessen gibt er dem Film einen selbstironischen, komödiantischen Dreh, der ihm sehr gut bekommt.
Danny Ocean und seine Gang haben sich nun endgültig zu edlen Gaunern gewandelt, die sich nicht selbst bereichern, sondern dem Freund die Würde wiedergeben und dem Schurken eins auswischen wollen, der Reuben über den Tisch gezogen hatte. Dies tun sie, indem sie einem Hotelprüfer die Luft verpesten oder ein kleines Erdbeben auslösen, mit dem sie den Überwachungscomputer des Casinos lahm legen. Beides wird mit der gleichen Professionalität ausgeführt und führt zu komischen Resultaten. Auf sanfte Weise witzig ist der Film in vielen, vielen Details. Man kann es auch nur bewundern, wie Soderbergh und Matt Damon aus einem uralten Trick wie einer angeklebten großen Nase noch einige schöne Lacher herausholen können.
Besonders positiv fällt auch auf, dass Soderbergh völlig auf Gewaltszenen verzichtet und einen geradezu liebevollen Film über Freundschaft in der Form eines Caper-Movies in die Kinos schmuggelt. Sogar dem leidgeprüften Hotelprüfer gönnt er am Schluss noch seinen Jackpot.