Patata day

Filmplakat: Patata day

FBW-Pressetext

In einem Schnellimbiss warten hungrige Kunden auf ihr Lieblingsessen, eine von unzähligen Kartoffel-Kreationen. Ihre Zeit vertreiben sie sich mit einer beiläufigen Tanz-Choreografie. Hinter den „Kulissen“ werden die im Film besungenen Erdäpfel per Fließband ihrer jeweiligen Bestimmung zugeführt, die immer in ihrem mehr oder weniger qualvollen Ende gipfelt. Und wenn das alles nicht schon merkwürdig genug wäre, schlüpfen die Kartoffeln auch noch aus Eierschalen, werden nach Geschlechtern sortiert und final mit Augenbinden versehen. Zweifellos verbirgt sich hier eine Botschaft, die nicht gerade leicht verdaulich ist. Regisseur Peter Böving kritisiert einfalls- und trickreich die westliche Konsumgesellschaft, die Millionen von Lebewesen, in diesem Fall männliche Küken, zum Abfallprodukt degradiert. PATATA DAY lebt neben der kreativen Stop-Motion-Animation vor allem von seinem einzigartigen Rhythmus. Die repetitiven Lyrics zwingen dem Zuschauer eine eingehende Reflexion mit dem Gesehenen (und Gehörten) geradezu auf. Somit ist PATATA DAY ein audio-visuelles Gesamtkunstwerk, dessen Wirkung noch lange nach dem Abspann anhält.
Prädikat besonders wertvoll

Filminfos

Gattung:Kurzfilm
Regie:Peter Böving
Darsteller:Florian Racz; Franz Ulrich Jestädt; Catrin Reinhardt; Helge Neumann; Markus Pfeiffer
Drehbuch:Peter Böving
Musik:Peter Böving
Länge:4 Minuten
Produktion: klötzchenkino Peter Böving

Jury-Begründung

Prädikat besonders wertvoll

Mit schnellen Legetricks formen Fritten auf weißen Kacheln den Begriff und zugleich auch den Titel des Films: „PATATA DAY“. Fünf Menschen in einem Imbiss besingen flott choreographiert, während sie auf ihre Bestellung warten, was man alles mit Kartoffeln anstellen kann. Zur beschwingten Musik laufen als Küken animierte Kartoffeln über Laufbänder, bis sie aussortiert werden. Doch bevor die Kartoffeln vernichtet werden, schlüpfen sie. Genau wie Küken. Kein gutes Ende für diese unschuldigen Lebewesen. Vier Minuten dauert der Film von Peter Böving. Und diese vier Minuten nutzt der Künstler, um kritisch und originell unser Ess- und Konsumverhalten zu hinterfragen. Hierfür bedient sich der Film gekonnt der Stop-Motion-Technik mit gut eingesetzten Schnitten. Der hintergründige Text zu passender Musik liefert eine reflexive Ebene, die dem Zuschauer die Kritik an der industriellen Großproduktion und den grausamen Umgang mit Nutztieren vor Augen führen soll. .Die Jury war überzeugt von dieser originellen und auch kritischen filmischen Auseinandersetzung mit einem wichtigen und hochaktuellen Thema und verleiht Peter Bövings Film das Prädikat „besonders wertvoll“.