Heidenlöcher

Filmplakat: Heidenlöcher

Kurzbeschreibung

1943, österreichisches Bergbauerndorf : Söhne und Knechte sind eingezogen worden und durch Kriegsgefangene und verschleppte Ausländerinnen, ersetzt worden. Vor diesem Hintergrund wird das Schicksal eines einheimischen Deserteurs geschildert.
Prädikat besonders wertvoll

Filminfos

Kategorie:Spielfilm
Gattung:Drama
Regie:Wolfram Paulus
Darsteller:Matthias Aichhorn; Albert Paulus; Florian Pircher; Helmut Vogel; Rolf Zacher
Drehbuch:Wolfram Paulus
Kamera:Wolfgang Simon
Schnitt:Wolfram Paulus
Musik:Bert Breit
Länge:100 Minuten
Verleih:Filmverlag der Autoren
Produktion: Marwo-Filmproduktion, Voissfilm, Peter Voiss Filmproduktioon GmbH; BR;
FSK:6

Jury-Begründung

Prädikat besonders wertvoll

Die in diesem Film berichtete Geschichte aus dem Februar des Jahres 1943, als Stalingrad gefallen war, spielt in einem Gebirgsdorf im Salzburgischem. Sie könnte sich so zugetragen haben, wie sie erzählt wird. Ein gewisser dokumentarischer Charackter ist ihr daher nicht abzusprechen, denn sie gibt ein betroffen machendes Bild der damaligen Zeit, in der Bevölkerung von den Organen des allmächtigem NS-Regimes überwacht und eingeschüchtert wurde und das Denunziantenzentrum blühte. Vor diesem Hintergrund erwächst aus dem Vater-Sohn Konflikt einer Bauernfamilie eine Tragödie, die nicht nur durch menschliche Gegensätze, sondern auch durch die allgemeine politische Situation motiviert ist.

Der Film bleibt hart an seinem Thema, kennt keine Ablenkungen, er erzählt spannend und konsequent - im Optischen wie im Verbalen seine Mittel sparsam einsetzend. Das dörfliche Milieu wird außerordentlich einprägsam wiedergegeben. Die hervorragend, mit bemerkenswerter Ruhe geführte Kamera gleitet selbst bei Landschaftsaufnahmen niemals in hier nicht angebrachte Bilder ab, jede Einstellung hat vielmehr ihre Funktion im Rahmen des ganzen. Hohes Lob verdient die Sensibilität, mit der die Gesichter der handelnden Personen erfasst werden, wie denn überhaupt die Sorgfalt bis in winzige Details für die behutsame Regie charakteristisch ist. Die Darsteller ( überwiegend Laien) besitzen eine natürliche Ausstrahlung und lassen durch ihr beherschtes Spiel das Geschehen absolut glaubwürdig erscheinen. Der außerordentliche Gesamteindruck des Films wird durch die zurückhaltend eingesetzte Musik und die Geräusche, die beide mehr als Untermalung sind, noch verstärkt.