Deutschland ist gut.

Kurzbeschreibung

Nachts im leeren Parkhaus findet der Wächter einen obdachlosen Ausländer, der kein Deutsch versteht. Dennoch benutzt er ihn, um seine eigene Leidensgeschichte loszuwerden.
Prädikat wertvoll

Filminfos

Gattung:Kurzfilm
Regie:Richard Böhringer
Drehbuch:Wolfgang Sattelberg; Richard Böhringer
Länge:10 Minuten
Verleih:ifs Köln
Produktion: ifs internationale filmschule köln gmbh, Fachhochschule Dortmund
FSK:0

Jury-Begründung

Prädikat wertvoll

Zunächst war es nur ein ungebetener „Schlafgast“, den der Nachtwächter eines Kölner Parkhauses in einer Ecke aufstöbert. Als er aber feststellt, daß es ein Landsmann seiner Ehefrau aus dem Irak ist, die ihn gerade verlassen hat, ist sein Interesse an ihm stark gestiegen...

„Deutschland ist gut“ ist der einzige einstudierte Satz, den der Ausländer beherrscht, und dieser Meinung ist auch der Wächter, der das nächtliche Meeting zu einem großen Monolog der Selbstbefreiung nutzt. Ein Monolog, der dem Zuschauer offenbart, daß er nicht aus Bösartigkeit, sondern aus purem Unverständnis seine Ehe zum Scheitern brachte.

Dies ist ein kleiner , aber auch sehr stimmiger Film, der das Thema der Integration von Ausländern in Deutschland auf behutsame und zugleich treffliche Weise behandelt.

Mit einer Sololeistung und perfektem, darstellerischem Können zeigt Jörg Pose als Parkwächter durch sein Verhalten gegenüber dem Iraker (Bierflasche und Musikcassette) sowie die Erzählung aus seinem Eheleben („Ich habe alles für meine Frau getan“), daß er in seiner unwissenden Borniertheit die Probleme der Integration noch vergrößert. Und damit ist dies auch eine schöne Parabel für viele andere Problemfälle in Deutschland.
Ein Lob verdient auch die gute Dramaturgie und die atmosphärisch-stimmige Kameraarbeit.