Der Strohhalm

Kurzbeschreibung

Eine vermeintlich betrogene Ehefrau ersinnt und durchlebt in ihrer Phantasie Ereignisse, Situationen, Verhaltensweisen und Reaktionen - jeweils bezogen auf das Thema "Mein Mann und seine Geliebte".
Prädikat wertvoll

Filminfos

Gattung:Kurzfilm; Kulturfilm
Regie:Daniel Zuta
Darsteller:Brigitte Schauder; Klaus Wennemann; Susanne Tischler
Drehbuch:Daniel Zuta
Buchvorlage:Marie Luise Kaschnitz
Kamera:Pavel Schnabel
Schnitt:Uta Glowacz
Musik:C. Mariano; J. Kühn
Länge:13 Minuten
FSK:12

Jury-Begründung

Prädikat wertvoll

Der Film erzählt die Geschichte einer vermeintlichen Untreue, verliert sich dabei nicht in Nebensächlichkeiten und ist sorgfältig fotografiert und geschnitten. Besonders hübsch ist die Schlusspointe, die mit bemerkenswerter Leichtigkeit gesetzt ist und damit dem ganzen zwischen Realität und Imagination schwebenden Vorgang einen erheiternden Ausklang gibt.
Die Mehrheit des Ausschusses war der Ansicht, dass der Film seine Geschichte in Anlehnung an die literarische Vorlage von Marie Luise Kaschnitz durchaus interessant erzähle und durch seine professionelle Machart, bei der vor allem der Schnitt hervorzuheben ist, im Rahmen des deutschen Kurzfilms einen guten Standard repräsentiere. Dazu tragen auch die Kameraarbeit und die gefällige Musik bei. Insgesamt jedoch bleiben die angewandten Mittel eher konventionell und zeichnen sich nicht durch besondere gestalterische Innovationen aus. Der Film ist auch zu glatt, zu kalkuliert und routiniert und im Hinblick auf gestalterische Möglichkeiten zu wenig reflektiert. Einzelne Sequenzen sind zu lang (z.B. die Telefonate; die übergagte Assoziation Schnitzel/menschliche Körper). Die Einschübe mit den Feuerrädern assoziieren auf zu hoher Ebene Motive von Tod und Zerstörung. Es entsteht so, alles in allem, doch der Eindruck ästhetischer Unausgeglichenheiten.