Amaurose

Kurzbeschreibung

Um ein vor 20 Jahren gegebenes Versprechen einzulösen, begibt sich Amaurose auf den Weg nach Mailand und auf die Suche nach seinem ehemaligen Freund und Partner.
Prädikat besonders wertvoll

Filminfos

Jury-Begründung

Prädikat besonders wertvoll

Dieter Kleins Film ist ein außergewöhnliches Werk, das sich in keine gängigen Filmklischees einordnen lässt. Und außergewöhnliches Einfühlungsvermögen wird auch vom Zuschauer verlangt.

Wer sich auf den ruhigen, am Beginn des Films fast strapaziös langsames Erzählsrhythmus einlässt, bekommt den Einstieg in einen äußerst stimmigen Film.
Otto Sander spielt auf überragende Weise den blinden Musiker Amo, der 20 Jahre nach der Trennung von seinem Freund und Kollegen des gemeinsamen Blues-Duos auf den Spuren der Erinnerung wandelt.

Phänomenal zeigt Sander, wie der Blinde durch eine hohe Sensibilität und ein besonders geschultes Gehör sich auch ohne das Augenlicht im Leben zurechtfindet. hin und wieder kokettiert er sogar mit seinem Gebrechen: Er zeigt ohne Bitterkeit, wie er das Fehlen eines Sinnesorgans durch überragende Fähisgkeiten in anderen Sinnesbereichen ausgleichen kann.

Ein präzises, mit vielen schönen Ideen angereichertes Drehbuch stellt sich ganz in den Dienst des sensiblen Vorhabens. Kamera, Sprache und Musik passen sich dem Rhythmus der Gefühlswelt des Blinden an. Besonders ausgewählte Kameraperspektiven zeigen nicht nur Originalität, sondern dienen auch der Spannungsbildung. Die Schwarzblenden, mit Geräuschen und Sprache unterlegt, als Schnittersatz verhelfen dem Beschauer, sich noch beser in die Welt des Blinden einzufühlen.