Alles Außer Hören

Filmplakat: Alles Außer Hören

FBW-Pressetext

Als Hörender bleibt man scheinbar außen vor in diesem Film, der sich ganz auf die Alltagswelt einer gehörlosen Familie einlässt. Kinder wecken, Frühstück, Gehörlosen-Schule, ein Besuch im Zoo und viele andere Momente zeigen ein Bild von Normalität eines ganz außergewöhnlichen Lebens. Jede neue Szene gibt auch einen neuen Einblick, erzählt von den Herausforderungen und Möglichkeiten, sich die Welt ohne Ton zu erschließen. Ohne Kommentare oder Erklärungen gelingt es, ganz nah an die Protagonisten heranzugehen, sie in ihrer Authentizität zu erfahren, während die Präsenz des Filmteams an keiner Stelle spürbar wird. Größter Respekt vor dieser enormen Leistung, die nur selten einem Dokumentarfilm gelingt.
Prädikat besonders wertvoll

Filminfos

Gattung:Dokumentarfilm; Kurzfilm
Regie:Peter Hecker
Drehbuch:Peter Hecker
Kamera:Marc Lontzek
Schnitt:Valesca Peters
Länge:16 Minuten
Verleih:Filmuniversität Babelsberg Konrad Wolf
Produktion: Hochschule für Film und Fernsehen "Konrad Wolf" Potsdam-Babelsberg, Peter Hecker
Förderer:Hochschule für Film und Fernsehen "Konrad Wolf" Potsdam-Babelsberg

Jury-Begründung

Prädikat besonders wertvoll

Ein Tag im Leben einer gehörlosen Familie. Das Drehteam begleitet die Familie von zuhause in die Schule, bei Freizeitunternehmungen und abends daheim. Immer wieder werden wir Zeugen, wie bei Begegnungen mit der hörenden Welt Probleme entstehen oder wo die Gehörlosen der hörenden Umwelt überlegen sind, etwa bei der problemlosen Kommunikation per Zeichensprache durch die geschlossene Terassentür. Ohne Off-Kommentar werden die Unterschiede zur Welt der Hörenden aufgezeigt, viele Szenen wirken auf den ersten Blick redundant, verraten bei genauerem Hinsehen aber immer wieder neue aufschlussreiche Details über diese Lebenswelt mit ihren Nach- aber eben auch Vorteilen.

Besonderes Lob gebührt dem einfühlsamen Drehteam, das wirklich mit der Familie lebt, ohne dass das Verhalten durch die Kamera beeinflusst wirkt. Eine sensible Beobachtung, die ohne jeden Mitleidsfaktor auskommt, sondern diese beeindruckende Lebensrealität als Selbstverständlichkeit präsentiert.