Kurzbeschreibung

Sabine und Michael. Beide um die 40. Sie leben schon lange zusammen. Lieben sich. Formen ein Leben. Er hat ein Kind, einen Jungen, aus einer früheren Beziehung, den er wöchentlich sieht. Sie wünscht sich ein Kind. Aber wünscht Michael sich das auch?
Prädikat wertvoll

Filminfos

Gattung:Drama; Spielfilm
Regie:Maike Mia Höhne
Darsteller:Helene Grass; Anneke Kim Sarnau; Stephan Szasz; Christine Wilhelmi; Gesa Boysen; Mike Olsowski; Florian Hertweck
Drehbuch:Maike Mia Höhne
Kamera:Sebastian Bock
Schnitt:Ramon Raoul Urselmann
Musik:Pata Devlin; Thomas Wenzel
Länge:79 Minuten
Produktion: dirk manthey film ug (haftungsbeschränkt) Dirk Manthey
Förderer:BKM; KJDF; FFHSH

Jury-Begründung

Prädikat wertvoll

Sabine ist Ende 30, ihr Leben steht an einem Wendepunkt. Wenn sie noch ein eigenes Kind bekommen möchte, dann muss sie sich beeilen, denn ihre biologische Uhr tickt. Im Gegensatz zu ihrem Lebensgefährten Stefan, der bereits einen Sohn aus einer anderen Beziehung hat und für den ein weiteres Kind keinerlei Priorität hat.
Dieser Spannungsbogen ist die Ausgangssituation für diesen Coming-of-Age-Film für Erwachsene, stilistisch umgesetzt im Stil des cinéma vérité, angereicht mit immer wieder ebenso lakonischen wie treffenden Dialogen. So sahen es zumindest Teile des Ausschusses, die auch die Ansiedlung in Hamburg Ottensen/ Altona Altstadt für äußerst gelungen hielten. Stadtteile, die genauso im Umbruch sind, wie die Beziehung von Sabine und Stefan.
Andere Teile des Ausschusses sahen diesen Film jedoch ganz anders, kritisierten das mangelnde Tempo der Geschichte, empfanden die Dialoge am Rande etwas plattitüdenhaft und sahen Fehler in der handwerklichen Umsetzung, vor allem die Kameraarbeit und den Schnitt betreffend.
Aus diesen beiden entgegengesetzten Positionen entwickelte sich eine eingehende, lang geführte Diskussion, welche Filmrezeption nun die zutreffende, von der Regisseurin intendierte sei. Den Ausschlag gab letztlich, dass die Mehrheit des Bewertungsausschusses sich doch auf die Lesart in der Tradition des cinéma vérité stellte und somit auch die handwerklichen Unzulänglichkeiten in Kauf nahm, um diesen ersten Langfilm der Nachwuchsregisseurin mit angemessenen Bewertungskriterien zu begutachten und ihm das Prädikat „wertvoll“ zu verleihen.